201. Backnanger Altstadtstammtisch am 25.4.2017, 19.30 Uhr im Helferhaus
Württemberger in den Napoleonischen Kriegen
Dr. Roland Idler
44 Backnanger haben 1840 die von König Wilhelm I. gestiftete Kriegsdenkmünze „zum ehrenden Beweise treu geleisteter Dienste für König und Vaterland“ erhalten. Ihre Namen sind in der Veteranen-Chronik von 1840 aufgeführt, in der alle 26.058 mit der Kriegsdenkmünze ausgezeichneten Veteranen genannt sind. Die Backnanger mussten zuerst gegen Napoleon, dann fast 10 Jahre mit Napoleon und am Schluss wieder gegen Napoleon kämpfen. Die politischen Folgen der verschiedenen Feldzüge waren für Europa gravierend: die Auflösung des Heiligen römischen Reiches deutscher Nationen, die Erweiterung Württembergs und die Verleihung der Königswürde, die Niederlage Preußens und die Gebietsverluste nach dem Tilsiter Vertrag zwischen Napoleon und Zar Alexander, der gescheiterte Russlandfeldzug mit dem anschließenden Bündnis von Tauroggen zwischen Russland und Preußen, die Befreiungskriege von 1813 mit dem späten Seitenwechsel Württembergs und dann die Kämpfe gegen Napoleon in den Jahren 1814 und 1815. Der Wiener Kongress führte zu einer relativ langen Friedensperiode in Europa.
Ein Soldatenschicksal wird herausgestellt, das des württembergischen Generals Karl Friedrich Lebrecht von Normann-Ehrenfels 1784 bis 1822). Er musste auf französischen Befehl gegen das Lützower Freikorps kämpfen, das vor allem durch Theodor Körner bekannt wurde. In der Völkerschlacht von Leipzig stellte er in aussichtsloser Lage den Kampf gegen die Alliierten ein. Dafür drohte ihm in Württemberg die Verhaftung; die Soldaten seines Korps wurden unehrenhaft empfangen. Er starb als Freiwilliger an der Spitze eines Philhellenen- Bataillons im griechischen Freiheitskampf.