Radierungen und Holzschnitte eines wiederentdeckten schwäbischen Expressionisten
Der Heimat- und Kunstverein zeigt ab dem 29. November im kleinen Kabinett im Helferhaus Werke des oberschwäbischen Künstlers Gottfried Graf (1881-1938). Graf war Schüler von Adolf Hölzel und Johannes Itten und gründete 1919 gemeinsam mit Willy Baumeister und Oskar Schlemmer die sogenannte Üechtgruppe. Als Professor an der Stuttgarter Kunstakademie leitete Graf die Graphikklasse und ist Begründer der Stuttgarter Holzschnittschule. Im Rahmen der von den Nationalsozialisten 1937 durchgeführten „Aktion Entartete Kunst“ wurden zahlreiche seiner Werke aus den öffentlichen Sammlungen entfernt (darunter allein 16 aus der Staatsgalerie Stuttgart). Nach seinem Tod 1938 gerieten Graf und sein Werk weitgehend in Vergessenheit. Heute gilt er als einer der Wegbereiter der Moderne in Süddeutschland. Ein ausführlicher Artikel zu Gottfried Graf und dessen Werken in der Sammlung des Heimat- und Kunstvereins erscheint im Backnanger Jahrbuch Band 21.
Gottfried Graf: Ganymed, Holzschnitt um 1919
Gottfried Graf: Selbstbildnis mit Zigarette, Holzschnitt 1927